Alle unserer Projekte in Burkina Faso wurden seit 2006 regelmässig nur von der Präsidentin Regina Patrizzi und dem Sekretär Peter Schöchlin besucht. In diesem Jahr kamen neben der Präsidentin und dem Sekretär, die Vorstandsmitglieder Mirina Köng, Lisa Stucky, Walter Hodel sowie der Partner von Lisa, Alexander Melliger, als Fotograf, mit auf die Reise ins Land der Aufrechten. Wie alle bisherigen Reisen nach Burkina, wurde auch diese privat finanziert. Organisiert wurde sie, zu unserer vollen Zufriedenheit, vom Reisebüro Globetrotter.
Am Montag 11. Februar 2019 landeten wir um 18 Uhr Ortszeit in der Hauptstadt Ouagadougou. Am Flughafen wurden wir vom Präsidenten der Association Manegdbzanga (AM), Kassoum Ilboudo und von unserem Freund Michel Nikiéma erwartet und empfangen.
Unser erstes Ziel war das Resort Lagon Lodge, Loumbila, eine grosszügige Unterkunft beim grossen Loumbilastausee, in der wir bis Samstag blieben. Von hier aus besuchten wir die AM, die bisherigen und die neuen Projekte. Als erstes besichtigten wir das von unserem Verein erbaute Gesundheitszentrum (CSPS) in Loumbila. Das CSPS funktioniert soweit gut, leider decken die Einnahmen die Unterhaltkosten nicht, so dass notwendige Erneuerungen nur ungenügend gemacht werden konnten.
Die Projekte Schafaufzucht in den Dörfern Taabtenga und Baorgo laufen gut, die Frauen erhalten ein bescheidenes Einkommen, das ihnen erlaubt, ihre Familien gesünder zu ernähren und die Kinder in die Schule zu schicken. Probleme wegen dem leeren Stausee (er hatte ausgebaggert werden müssen und das Wasser war versickert) ergaben sich für die Frauen mit den Gemüseplantagen im Dorf Imkouka. Viele der angebauten Pflanzen waren verdorrt, ein wahrhaft trauriger Anblick! Die erste in Burkina ausgebildete Sanitärinstallateurin (Projekt von Solidar Suisse) zeigte uns stolz ihren kleinen Verkaufsladen und ihren Arbeitsplatz auf einer Baustelle. Eine neu erstellte Kompostanlage (ebenfalls ein Projekt von Solidar Suisse) machte einen sehr guten Eindruck.
Besuche machten wir auch beim Maire von Loumbila, Paul Ilboudo, dem ehemaligen Vorsitzenden von Solidar Suisse, Ouagadougou. Ebenso durfte ein Höflichkeitsbesuch beim zuständigen Präfekten nicht fehlen. Aufgrund der kritischen, unsicheren Lage an der Nord- und Ostgrenze (Mali, Niger) verzichteten wir auf eine Reise nach Kongoussi und ins Dorf Sanrgho (unserem Schul- und Frauenprojekt). Die beiden führenden Leute des Elternkomitees, Blaise und Paulin, kamen dafür zu uns nach Ouagadougou. Hier weilten wir im Hotel Grand Calao vom Samstag bis und mit Montag. In dieser Zeit wurden wir von Paul Ilboudou, Michel Nikiéma und Kassoum Ilboudo privat zum Nachtessen eingeladen. Diese Gast-freundschaft hat uns sehr berührt und gefreut.
Während die erste Woche mit den Projektbesuchen recht anstrengend war, genossen wir ab Dienstag der 2. Woche touristische Aktivitäten. So fuhren wir am Dienstag nach Po (nahe an der Grenze zu Ghana), besuchten das berühmte Dorf Tiébéle mit seinen bemalten Häusern und anschliessend die Ranch de Gibier in Nazinga. Dort sahen wir viele Affen, Antilopen, Wildschweine, farbige Vögel und erst auf der Rückreise noch eine Herde Elefanten mit einem Jungtier. Mit diesem schönen Erlebnis war unsere Reise fast zu Ende. Nach einem Besuch im Village d’artisanat in Ouagadougou flogen wir am Freitag 22.3. via Paris zurück nach Zürich.
Fazit der Reise
Es war schön, dass die Mehrheit des Vorstandes an dieser Reise teilnahm. So bekamen wir alle einen Einblick in das Leben in Burkina Faso und in die Probleme, welche in diesem Land herrschen. Es zeigte sich, dass Mirina, Lisa und Walter, welche das erste Mal in Burkina waren, sehr angetan waren von den Menschen in diesem Land, von den MitarbeiterInnen der AM und den Projekten. Wichtig war auch, dass wir uns keinen Gefahren im Norden des Landes aussetzten und alle Fahrten mit dem von uns gemieteten Bus problemlos waren. Dies nicht zuletzt dank der Fahrkunst unseres jungen burkinischen Chauffeurs. Ganz herzlicher Dank gebührt natürlich auch unserem Fotografen, Alexander Melliger, der über 500 tolle Fotos geknipst hat.
Die Reise hat gezeigt, dass unsere Hilfe zur Selbsthilfe Früchte trägt, und dass wir mit neuem Elan unsere Arbeit weiterführen können und wollen.
Nicht vorenthalten möchten wir das E-Mail vom 01.03.2019 vom Präsidenten der AM, Kassoum Ilboudo:
Cher Régina, cher Peter
Voilà une semaine maintenant que vous êtes rentrés en Suisse. J’imagine que vous avez mis cette semaine à profit pour reposer de la fatigue du voyage et séjour au Burkina. Nous avons été touché par cette visite car elle nous a permis de nous enrichir par les différents conseils et appréciations que vous nous avez donnés. Vous l’avez constaté, l’appui de l’ASBS a permis à beaucoup de gens de garder un espoir d’un lendemain meilleur. Nous vous renouvelons encore nos remerciements pour cette marque de solidarité. Nous sommes les activités liées à l’agriculture et cela nous occupe pleinement. C’est après ça que nous allons nous pencher sur le projet à vous soumettre et la suite du plan stratégique. Il faut saluer tout le monde de ma part et dites leur merci pour tous les efforts qu’ils font pour notre association.
Cordialement Kassoum Ilboudo
Winterthur, anfangs März 2019
Regina Patrizzi und Peter Schöchlin
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